Am Ende wurde es noch mal knapp, aber Nico Rosberg hat die WM-Führung in Abu Dhabi ins Ziel gerettet. Und das, obwohl Lewis Hamilton alle seine Trickser-Qualitäten auspackte. Alles Wichtige zum letzten Grand Prix des Jahres. Von Peter Ahrens Ausgangslage des Rennens: Deutlich wie nie. Wenn Nico Rosberg Dritter wird, dann ist er Weltmeister. Dann kann passieren, was will. Vor dem Rennen wurde die Nationalhymne der Vereinigten Arabischen Emirate intoniert. "Gott hat dich vor den Bösen in allen Zeiten geschützt", heißt es darin. Von Max Verstappen drohte also auch kein Unheil. Dass Rosbergs Feind, nein, Rivale, Lewis Hamilton das Rennen gewinnen würde, war eh von vornherein klar. Ergebnis des Rennens: Nico Rosberg ist Weltmeister. Der zweite Rang hinter, logisch, Lewis Hamilton hat ihm gereicht. Sebastian Vettel wird Dritter. Startaufstellung des Rennens: Rosberg geht von Position zwei hinter, logisch, Lewis Hamilton ins Rennen. Dahinter lauern Vettel, Kimi Räikkönen und Verstappen. 55 Runden warten auf die Fahrer. Die meiste Zeit davon im Vollgastempo, erst am Ende der Strecke warten die Kurven. Startphase des Rennens: Rosberg hält seinen zweiten Platz hinter, logisch, Lewis Hamilton. Verstappen macht seinem Ruf als Runden-Rowdy alle Ehre, dreht sich schon in der ersten Kurve, nachdem er auf Nico Hülkenberg aufgefahren ist, und darf das Rennen von ganz hinten aufnehmen. Aber eine wilde Aufholjagd ist ja ganz im Sinne von Verstappen. Zaungäste des Rennens: Promifaktor: hoch. Roger Federer ist da, Rihanna singt, und im Ferrari-Lager sitzt eine Frau, die die Älteren unter den Fernsehzuschauern vielleicht noch erkannt haben. Und deren Anblick allenthalben Begeisterung auslöst. Der Rennverlauf: Ganz vorne, logisch, Lewis Hamilton. Der Brite gibt seinen Gewinnerplatz nur für die Boxenstops kurz her, dann ist auch mal Rosberg vorne, der ansonsten bis auf eine kurze Phase als Dritter seinen wichtigen zweiten Rang hält. Hamilton da vorne trickst, er fährt in der zweiten Rennhälfte langsamer, als man das von ihm gewohnt ist, ignoriert die Anweisungen seiner Crew, das Tempo zu erhöhen. Klar, er will das Feld enger zusammenschieben, damit von hinten andere Fahrer Rosberg noch überholen. Vettel und der nach vorn gekommene Verstappen hängen zum Schluss zwar an dem Deutschen dran, aber überholen können sie ihn nicht mehr. Rosberg schleicht zum Titel. Duell des Rennens: Ist das Duell des Jahres. Hamilton gegen Rosberg, beide Mercedes-Teamkollegen, die sich anders als Uli Hoeneß nachträglich nie dafür entschuldigen würden, wenn sie sich gegenseitig als Feind bezeichnen. Hamilton war in den letzten Rennen des Jahres besser, aber das war im Vorjahr bei Rosberg anders herum. Alles gleicht sich aus. Schurke des Rennens: Na ja, Schurke ist übertrieben. Aber wie Hamilton versuchte, das Tempo herauszunehmen, das war schon listig. Der Job von Rennfahrern sollte eigentlich lauten, möglich schnell zu sein. Was an den alten Witz erinnert, in dem das kleine Kind sagt: "Ich will später Rennfahrer werden." Und als die Mutter antwortet, das sei doch gefährlich, sagt der Kleine: "Ach, Mama, ich fahre ja langsam." So kann man Vizeweltmeister werden. Held des Rennens: Natürlich Rosberg. Der dritte deutsche Weltmeister nach Michael Schumacher und Sebastian Vettel. Da angekommen, wo sein finnischer Vater Keke 1982 schon mal war - damals, als noch Niki Lauda und Carlos Reutemann fuhren, René Arnoux, John Watson und Didier Pironi. Der Senior wurde Weltmeister, obwohl er nur ein einziges Rennen gewann. Da ist ihm sein Sohn einiges voraus. Abschied des Rennens: Nach 14 Runden war die Formel-1-Karriere von Jenson Button nach 17 Jahren zu Ende. Das rechte Vorderrad wollte nicht mehr. Der Weltmeister von 2009 nahm seinen Abschied wie ein Champion: "Jetzt gönne ich mir ein kaltes Bier." Ein Satz für die Ewigkeit. Zitat des Rennens: "In Monaco bin ich bekannt als die goldene Eizelle." Mutter Sina Rosberg nach dem Rennen. Wir lassen dies mal besser gänzlich unkommentiert so stehen. Erkenntnis des Rennens: Nico Rosberg mag in der Öffentlichkeit als einer ohne Ecken und Kanten erscheinen, die "Zeit" nannte ihn "das Wohlstandskind", aber den Titel hat er verdient. Für sein Bubigesicht kann er nichts. Rosberg ist ein würdiger Weltmeister. http://www.spiegel.de/sport/formel1/nico-rosberg-in-abu-dhabi-im-schneckentempo-zum-formel-1-titel-a-1123298.html
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Mars 2017
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